Ein Erfahrungsbericht von Sandra, Psychologie-Studentin an der Universität Wien.
Ich habe die Aufnahmeprüfung 2017 zum zweiten Mal probiert und da ich im Vorjahr so enttäuscht darüber war, dass ich es nicht geschafft hatte und meinen Traum nicht verwirklichen konnte, habe ich mich besonders bemüht und mich extrem lange auf die Prüfung vorbereitet. Ich hatte den Stoff bereits eigentlich gut gelernt, nur zu wenig auf Details geachtet. So habe ich im März 2017 begonnen, mich auf die Aufnahmeprüfung vorzubereiten.
Mit 1.600 Karteikarten zum Erfolg
Ich habe das Buch wieder von vorne bearbeitet und mir insgesamt 1600 Karteikarten zurechtgelegt, die ich jeweils mit selbst formulierter Frage und Antwort versehen habe. Ich habe diese Karten so gemacht, dass ich den gesamten Stoff damit abgedeckt habe.
Des Weiteren habe ich mir eine Liste mit allen wichtigen Namen gemacht, auch mit jenen aus den Experiment-Boxen, da ich bei der Prüfung 2016 auf diese keinen Antworten wusste und ich von der Detailliertheit der Fragen überrascht wurde.
Die im Buch beschriebenen Experimente habe ich separat zusammengefasst um einen guten Überblick zu bekommen. Das Ganze nochmal selbst zu verschriftlichen und mich immer wieder selbst abzufragen (durch die Karteikarten) hat mir sehr dabei geholfen, mir den Stoff gut zu merken.
Die Karten, die ich bereits gelernt habe, habe ich alle 2 Wochen wiederholt und somit habe ich den Lernstoff über die Monate immer weiter vertieft.
So haben mir die Vorbereitungskurse geholfen
Ab Mai habe ich durch einen Online-Kurs zweimal monatlich Übungsblätter erhalten, mit welchen ich Mathe und Englisch geübt habe. Während des Lesens der englischen Texte habe ich mir parallel eine Vokabelliste angelegt, in der ich mir noch neue Wörter aufgeschrieben habe und auch die kontinuierlich wiederholt habe. Anfang Juni war ich mit dem Buch-Teil fertig und habe mich dann, bis Mitte Juli dem Mathe-Teil gewidmet. Schon vorher habe ich begonnen mit einer Kopfrechnen-App meine Schnelligkeit zu trainieren. Ich habe mir eine Liste angelegt, mit Themen, die ich wiederholen wollte (Wahrscheinlichkeit, Vierfeldertafel, T-Test, Dreisatz, Kombinatorik, Normalverteilung, Erwartungswert, Zahlenfolgen, usw.). Ich habe eine Mathematik-Nachhilfe organisiert und mir den Stoff mit mehreren Büchern, YouTube-Videos usw. selbst angeeignet. Zudem habe ich mit dem Buch „Formal analytisches Denken“ von Martin Hanko vor allem die „Grafik-Ablesen-Beispiele“ geübt.
Parallel dazu habe ich immer wieder englische Texte gelesen. Im August habe ich zwei Kurse besucht, darunter der „Psychologie Aufnahmeverfahren Power Vorbereitungskurs“ von Martin Hanko von aufnahmeprüfung.at. Vor allem die uns zur Verfügung gestellten Übungsblätter im Mathematik-Bereich und die Möglichkeit durch Probeprüfungen sich auf das Antworten-Format einzustellen, hat mir wahnsinnig geholfen. Und im Kurs von aufnahmeprüfung.at wurde der gesamte Buchteil im Schnelldurchlauf wiederholt – wenn man ihn zum 1. Mal hört, ist es meiner Meinung nach nicht möglich die Prüfung zu absolvieren, für mich allerdings war es perfekt, da ich die Möglichkeit hatte letzte Fragen zu klären und das Wichtigste nochmal in anderen Worten erklärt zu bekommen.
Parallel zu den Kursen habe ich ständig meine Karten wiederholt und am Abend immer noch englische Texte gelesen und diese kurz für mich zusammengefasst. Die Liste mit den Namen habe ich in meinem Zimmer aufgehängt und sie somit mindestens einmal am Tag wiederholt.
Am Schluss habe ich noch einen weiteren Online-Kurs gekauft, da der auch noch eine Probeprüfung zur Verfügung gestellt hat und ich die Tage vor der Prüfung vor allem mit dem Üben solcher Test verbracht habe.
Gut vorbereitet und trotzdem aufgeregt zum Aufnahmetest
Die Prüfungssituation war für mich nicht mehr so stressig, da ich sie im Vorjahr bereits kennengelernt habe. Da fand ich es am schwierigsten mit der Menge an Leuten zurechtzukommen, da du weißt, dass alle den gleichen Traum verfolgen und du genau besser sein musst, als die meisten von ihnen. Das hat mich ziemlich belastet, beim zweiten Versuch war ich allerdings so müde von dem Lernmarathon, dass ich das Ganze einfach über mich ergehen lassen habe und einfach nur noch wollte, dass dieser Tag vorbei ist.
Und es hat sich gelohnt: Ich bin in Wien 100. geworden und studiere jetzt im zweiten Semester Psychologie. Der Aufwand hat sich mehr als gelohnt, nicht nur, weil ich es geschafft habe, sondern weil ich merke, dass ein Großteil vom Stoff im Studium von den Inhalten abgedeckt wird, die ich bereits für die Aufnahmeprüfung so genau gelernt habe. Es hat sich also voll und ganz gelohnt und das Studium macht wahnsinnigen Spaß.