Ein Erfahrungsbericht von Julia Klimo
Am 4. Juli 2014 war es soweit: der MedAT stand bevor. Der Tag, den man fürchtete und auf den man sich trotzdem irgendwie freute, zu mindestens erging es mir so.
Doch springen wir ca. zwei Wochen zurück, als meine Vorbereitung anfing. Nachdem ich die Matura bestanden hatte, hieß es – na klar – feiern und endlich wieder einmal ein bisschen relaxen. Da ich mich aufgrund der Matura gegen einen Vorbereitungskurs entschieden hatte, blieb mir allerdings nicht viel Zeit zum Entspannen, denn ich wollte ja einen Platz für das Medizinstudium ergattern. Zum Lernen für den Wissensteil habe ich hauptsächlich meine Schulsachen verwendet und bei unklaren Themen im Internet recherchiert, bis alles klar war. Ein guter Tipp sind Foren im Internet, da dort oftmals auch Diskussionen über das gesuchte Thema sind, die zu besserem Verständnis beitragen, was mir des Öfteren sehr geholfen hat. Um mein erworbenes Wissen zu vertiefen, habe ich mir dann noch ein Übungsskriptum gekauft. Zu den Allergieausweisen ist zu sagen, dass man sich am besten kleine Geschichten zu den einzelnen Personen ausdenken sollte, wobei z.B. ein Hund an der Leine bedeutet, dass die Person auf Hunde allergisch ist. Also prägt man sich quasi für sämtliche Allergien, Geburtsmonate und –tage etc. ein Symbol ein, das man dann universell für jede Person benutzt. Im Prinzip wäre es, glaube ich, möglich, dass man sich binnen zwei Wochen ausreichend für den MedAT vorbereiten kann, wenn man genug Disziplin hat.
Ein guter Tipp für die Vorbereitung sind MedAT-Gruppen auf Facebook, da man erstens die anderen Gruppenmitglieder um Hilfe bitten kann, wenn einmal etwas unklar ist und außerdem profitiert man auch von Fragen der anderen, da man sich dann darüber ebenfalls Gedanken macht und wieder neue Sachen lernt. Weiteres ist jeder in den Gruppen sehr hilfsbereit und teilt sogar eigene Lösungsstrategien mit den anderen Mitgliedern, was sicher auch weiterhilft.
Nun genug zu der Vorbereitung (für viel mehr reichten meine 2 Wochen leider nicht, da ich unglücklicherweise nicht diszipliniert genug war) und zurück zum Testtag. Am Testgelände angekommen, war ich zuerst einmal überwältigt, dass so viele Menschen in den nächsten paar Stunden Konkurrenten für mich sein würden. Als ich dann nervös auf meinem Platz saß, war ich froh von den anderen in meiner Umgebung zu hören, dass diese sich auch wenig oder sogar gar nicht auf den MedAT vorbereitet haben. Zum MedAT selbst ist zu sagen, dass der Vormittag, der mit dem Wissensteil und dem Textverständnis verbracht wurde, mir sehr zu schaffen machte, da man nach fast 3 Stunden wirklich hoch konzentriertem Arbeiten schon sehr erschöpft ist. Nach der Mittagspause ging es dann mit dem Rest, also sämtlichen Übungen, weiter, bei denen man sich von Minute zu Minute immer weniger konzentrieren konnte, da es einfach sehr anstrengend war. Mein einziger Tipp hierfür ist, ausreichend Nüsse und eventuell Traubenzucker für die Allergieausweise dabei zu haben, um sich so lange und so gut wie möglich konzentrieren zu können.
Bei mir hat es dieses Jahr mit 59,3 % und dem damit verbundenen Prozentrang von 69,47 für Medizin leider nicht gereicht, doch immerhin habe ich den Biologie Aufnahmetest im September mit der MedAT-Vorbereitung geschafft.
Auch wenn bei Biologie jeder, der am Testtag anwesend war, einen Platz bekommen hat, hätte ich bei zu vielen Leuten am Testtag vermutlich trotzdem einen Platz ergattert, da ich 85 % erreicht habe. Um beide Aufnahmetests kurz zu vergleichen, muss man sagen, dass der Biologie Aufnahmetest im Gegenteil zu dem MedAT meiner Meinung nach leicht ist. Zu aller erst dauerte dieser nur 2,5 Stunden, was in Punkto Konzentration super war, und die Übungen waren erheblich leichter. Es gab wie beim MedAT Zahlenfolgen, einen Wissensteil, der vom Niveau her ca. gleich war wie der MedAT, ebenfalls Textverständnis und dann noch Matrizen, die wirklich, wirklich schwer waren, und räumliche Vorstellungsübungen, die man mit Hilfe von Skizzen aber relativ gut lösen konnte.
Doch was für beide Aufnahmetests und vermutlich für alle anderen auch gilt, ist, dass man mit genug Vorbereitung und der nötigen Disziplin jeden Aufnahmetest schaffen kann und sollte es beim ersten Mal (wie bei mir und Medizin) nicht klappen, ist das kein Problem, solange man weiter an sich glaubt und nicht aufgibt, seine Träume zu verwirklichen.